Jeder Mensch hat Bedürfnisse.
Da gibt es einerseits die Grundbedürfnisse des Lebens nach Nahrung, Wasser, Wärme und Sicherheit.
Es gibt auch die sozialen Bedürfnisse, sich anerkannt, geliebt und zugehörig zu fühlen.
Und es gibt die aktuellen, wechselnden Bedürfnisse. Manchmal will man etwas erleben und sucht nach Anregung und Gesellschaft. Manchmal hat man aber auch das Bedürfnis nach Ruhe.
Gerade wenn man auf dem Weg der Selbstfindung ist, wird dieses Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug eine Zeit lang vorhanden sein.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Bedürfnisse erkennen. Und dabei sind Ihnen Ihre Gefühle eine wichtige Hilfe. ~
Gefühle sind wichtige Signale, um unsere Bedürfnisse zu erkennen.
Gefühle zeigen uns, ob etwas gerade gut für uns ist oder nicht, erläutert die Autorin Gerlinde Ruth Fritsch in ihrem Buch "Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator":
Zitat: „Angenehme Gefühle zeigen uns, dass wichtige Bedürfnisse von uns erfüllt sind. Unangenehme Gefühle zeigen uns, dass wichtige Bedürfnisse von uns nicht erfüllt sind.“
Dabei ist die Intensität des Gefühls ein Indikator, ob es sich um echte seelische Bedürfnisse handelt oder nur um kurzzeitige, materiell erfüllbare Bedürfnisse.
So führt erfahrungsgemäß Konsum als Bedürfnisbefriedigung oft nur zu einem kurzzeitigen Gefühl der Freude, es sei denn, mit dem erworbenen Konsumgut wurde ein tiefes seelisches Bedürfnis erfüllt.
Die Bedürfnisorientierung von Gefühlen erklärt auch, warum wir auf dieselbe Situation unterschiedlich reagieren können.
Wenn wir gerade das Bedürfnis nach Geselligkeit verspüren, löst ein unerwarteter Besuch Freude aus.
Wenn wir jedoch gerade das dringende Bedürfnis nach Ruhe haben, löst derselbe unerwartete Besuch Ärger in uns aus.
Wichtig ist es, sich diesen Zusammenhang bewusst zu machen und sich den Ärger einzugestehen, statt ihn krampfhaft zu unterdrücken.
Das ist auch den Besuchern gegenüber ehrlich und fair, die den Ärger sicher unterschwellig spüren würden und evtl. als Abneigung interpretieren könnten.
Generell zeigt die Erfahrung:
Je authentischer Gefühle wahrgenommen und benannt werden können, desto besser gestaltet sich die Beziehung zu sich selbst und zu den Mitmenschen.
Doch seine Bedürfnisse so zu kommunizieren, dass die Mitmenschen dabei nicht vor den Kopf gestoßen werden, kann ganz schön schwierig sein.
Vor allem dann, wenn Sie sich selbst nicht mehr verstehen, wenn Sie selbst nicht wissen, warum Ihnen zum Beispiel die Gesellschaft anderer Menschen nicht mehr gut tut.
Hier können Ihnen unsere Selbstfindungs-Gespräche im Rahmen einer
Psychologischen Beratung helfen.
Schon das Erkennen, dass es anderen Menschen auch so geht wie Ihnen, kann Ihnen helfen.
Und wenn Sie sich selbst besser verstehen, können Sie das auch ausstrahlen und Ihre Bedürfnisse freundlich aber bestimmt äußern. Damit es Ihnen, aber auch Ihren Mitmenschen gut geht.